Arbeitsweise
Einführung in die Arbeitsweise
In der Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen spielen innerhalb der therapeutischen Beziehung, die dem Betroffenen einen auf ihn bezogenen und nach seinen spezifischen psychischen Bedürfnissen gestalteten psychosozialen Raum bietet, die Persönlichkeitsentwicklung, das Lernen, die Lernumgebung sowie die Beziehungen zum sozialen Umfeld eine entscheidende Rolle. Daher ist neben der psychotherapeutischen Einzel- und Gruppenbehandlung die regelmäßige Beratung des sozialen Umfeldes ein essentieller Bestandteil unserer therapeutischen Arbeitsweise.
Unsere Einrichtung hat sich zum Ziel gesetzt, die Integration von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern, die durch psychische Probleme oder schwerwiegende Störungen der kognitiv-emotionalen Entwicklung in ihrer Lebensführung beeinträchtigt werden.
PETZ e.V. arbeitet im Rahmen der psychosozialen Versorgung mit einer Kombination von unterschiedlichen Hilfsangeboten, die sich den jeweiligen Problemen, Bedürfnissen und Ressourcen der Klienten anpassen. Die Angebote reichen von computerunterstützten Lernprogrammen über sport- und bewegungstherapeutische, sprach- und heiltherapeutische Methoden bis hin zu kunsttherapeutischen Interventionsformen. Die sich ergänzenden Qualifikationen der Mitglieder des Teams schaffen hierfür die Voraussetzungen.
Die einzelnen Methoden und Angebote werden zu einer ganzheitlichen therapeutischen Maßnahme verbunden, in der auch die Zusammenarbeit mit Eltern, Schulen und weiteren wichtigen Personen und Institutionen von großer Bedeutung ist.
Vertiefung der therapeutischen Arbeit
Unsere therapeutische Arbeit konzentriert sich v.a. auf die Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Sie wird im Einzel- und Gruppensetting als vertrauensvolles, geschütztes und belastbares elternäquivalentes Verhältnis konzipiert.
Wir gehen davon aus, dass Beeinträchtigungen, Behinderungen und Störungen von Entwicklungs- und Lernprozessen Beziehungsdefizite sind, die sich beim Individuum beschreib- und klassifizierbar als Symptome äußern und es in seiner Lebensgestaltung objektiv zurückwerfen und tendenziell ausgrenzen. Aber nicht jedes Kind, jeder Jugendliche, jede Familie wird symptomatische Beeinträchtigungen subjektiv auch als solche empfinden und erleben und wenig Motivation zeigen, wirksame Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. Psychotherapeuten definieren solche Schwierigkeiten als Abwehrprozesse. Wir glauben, dass im psychotherapeutischen Modifikationsprozess nicht nur die Abwehrhaltungen der Klienten, sondern auch die der Therapeuten mitentscheiden über ein verändertes wirkungsvolles langandauerndes, stabiles Verhalten beim Klienten. Nur in einem wechselseitig für Klient und Therapeut bedeutungsvollen Beziehungshandeln und –erleben können Störungen der Entwicklung und des Lernens psychotherapeutisch erfolgreich behandelt werden.
Die Beziehung zwischen Klient und Therapeut stellt im psychotherapeutischen Behandlungsprozess sicherlich die vertrauensvolle, verlässliche emotionale Basis für verändertes, neues Handeln dar, sie bildet aber selbstverständlich nicht die volle soziale Wirklichkeit ab, das weitere soziale Umfeld gehört dazu. Der Klient wird bei der Erweiterung seiner sozialen Kompetenz sowohl in seinem Umkreis durch regelmäßige Beratungen von Eltern, Lehrer und weiterer wichtiger Personen, als auch im engeren psychotherapeutischen Umfeld durch Förderung sozialer Kontakte im Rahmen von psychotherapeutischen Gruppen sowie durch das Konzept der „offenen Tür“ im einzelpsychotherapeutischen Setting, unterstützt.