Lernumgebungskonzept

Die Besonderheiten in der Arbeit des Petz bestehen darin, einerseits den Patienten in seinem Sein zu unterstützen, mit dem Ziel, neue Fertigkeiten und Prozesse zu erarbeiten und zu erlernen. Andererseits ist es wichtig, einen therapeutischen Raum zu ermöglichen, um innere und unbewusste Prozesse zu erfahren und diese in Begleitung des Therapeuten zuzulassen, zu besprechen und zu bearbeiten.

Dabei betrachten wir Schwierigkeiten und Problematiken des Kindes, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen aus zwei Blickwinkeln. Zum einen sprechen wir von der Beeinträchtigung der Entwicklung, zum anderen sehen wir auftretende Schwierigkeiten als Folge von nicht erfolgreich durchlebten Lernprozessen. Wir behandeln also Problematiken nicht als isolierte Phänomene, sondern sehen diese als Resultate von Defiziten in vorangegangenen Prozessen, die Barrieren in der weiteren Entwicklung darstellen. Hierbei bieten wir dem Kind oder Jugendlichen eine Lernumgebung, um künstlerische, sprachliche, musikalische, sportliche etc. Anregungen zu ermöglichen. In diesen verschiedenen Erfahrungsgebieten können psychotherapeutische Ziele wie die Entwicklung sozialer Kompetenzen, Veränderungen des Verhaltens, Entwicklung und Stärkung von Selbstbewusstsein etc. verfolgt werden.

Unter Entwicklungsprozessen im Sinne der tiefenpsychologischen Sichtweise verstehen wir die im Laufe des Lebens stattfindende Entfaltung und Ausbildung der Persönlichkeit, vor allem durch soziale Interaktionen und Bindungen im Beziehungsumfeld. Dabei legt das Petz in der therapeutischen Arbeit wert darauf, das Umfeld wie zum Beispiel die Eltern, Geschwister oder Bezugspersonen des Kindes oder Jugendlichen einzubeziehen. Dies dient der Herausbildung und Stärkung der Selbststeuerung und Einzigartigkeit des Kindes durch das therapeutische System, welches einem familiären Gefüge sehr nahe kommt.

Zusätzlich soll das therapiebezogene Vorgehen im Zuge der Verhaltenstherapie die Bearbeitung des Lernprozesses ermöglichen. Dazu werden erlernte positive und negative Verhaltensmuster identifiziert und das Kind oder der Jugendliche im Hier und Jetzt darin unterstützt, neue Fertigkeiten oder bereits vorhandene Fähigkeiten wie zum Beispiel Schreiben, Bewegung, Sprechen etc. zu verbessern und zu stärken.